Erst mal die üblichen Stellen absuchen, im Bad, auf dem kleinen Tisch, im Schlafzimmer,  sogar in der Küche – nichts. Dann gründlicher. Den  kleinen Tisch abräumen, zur Seite schieben (runtergefallen?). Auf dem Fensterbrett suchen – ach, da liegt ja die Papierschere! Dann während der 30 Grad-Wäsche im Bad alles genau durchsuchen, mehrmals (was besonders blöde ist), und da sind in einem Körbchen zwei Nagelscheren, die hatte ich schon vergessen, sie schneiden nicht gut und liegen jetzt nur rum. Wenn die Schere in einen Ordner gerutscht ist, dann taucht sie erst wieder auf, wenn die Wohnung aufgelöst wird – oder auch nicht. Und wenn ich sie aus versehen mit was anderem in  den Müll geworfen habe? Die Deponien kann ich nicht absuchen. Die Schere ist weg. Sie ist unersetzbar, weil sie so gut schneidet. Noch mal im Schlafzimmer ganz genau nachsehen, den Flokati ausschütteln – nichts. Es bringt nichts, ich gehe schlafen. – Morgens noch halb im Tran sehe ich mich wieder um. Das habe ich doch gestern alles kontrolliert. Nach dem Kaffee gehe ich ins Balkonzimmer. Was wollte ich da eigentlich? Wie ferngesteuert gehe ich zum Tisch – und da liegt die Nagelschere! Na, wenigstens habe ich sie nicht im Kühlschrank gefunden. Ach, ich soll die Dinge immer an denselben Platz legen? Das versuche ich doch seit Jahrzehnten. Immerhin suche ich kaum noch nach dem Schlüssel, den hänge ich immer   g l e i c h   an die Tür – meistens.