Ich bekomme was ganz Schickes: einen Laptop! Es war eine gute Zusammenarbeit mit meiner Triumph Gabriele. Ich konnte in die Tasten hauen und mir viel von der Seele tippen. Aber wir sind beide älter. Farbbänder sind teuer. Der einzige Schreibmaschinenreiniger ist vor einigen Jahren gestorben. Meine Reinigungsversuche waren kläglich. Mit Benzin, Wattestäbchen und dieser Reinigungsknete. Aber die Typen verhaken sich, das Schriftbild ist schlecht, Verbessern und Umstellen gehen nicht, auf das Zeilenende muss ich selbst achten, Blocksatz gibt es nicht.
Ich denke an den Schreibmaschinenunterricht an der Lette-Schule mit einem Metalltischchen zur Abdeckung der Tastatur. Mit Blick auf den Schreibbogen und im Takt schrieben wir:
a s d f leer j k l ö leer – die ganze Seite voll.
Was mich immer wieder fasziniert: eine gelernte Schreibkraft wird nicht sagen können, welcher Finger zu welchem Buchstabe gehört, ihn aber richtig blind schreiben. Wie macht das Gehirn das? – Übermorgen kommt der Laptop. Wie verabschiedet man sich von seiner alten Schreibmaschine? Ich tue es voll Dankbarkeit mit diesem Text. Tschüss, Gabriele!