E. kommt nicht. Entwarnung. Alles fallen lassen.

Gestern war Raffaela hier und meinte, sie und E. müssen in der Wohnung was am Abfluss reparieren. Ach, dachte ich, vielleicht kommen sie dann kurz zu mir hoch. Wie sieht der Balkon aus? Wie für die Abendschau. Flur geht auch. Küche schön aufgeräumt. Bad ist in Ordnung. Nur noch alles durchsaugen. Aber das Erkerzimmer! Eine Katastrophe! Und da muss man durch, wenn man auf den Balkon will.  Wenigstens einen schmalen Trampelpfad freimachen. Und die  Schnur von der Lampe weg. Und die Papiertüte entleeren. – Es sieht furchtbar aus. Heute noch zwei neue Pflanzen für den Balkon gekauft. Alles gegossen. – Ich schreibe an Raffaela: Wann bist Du mit E. hier? Und sie antwortet: Wir kommen nicht, aber ich bin übermorgen da. – Aha, Edgar kommt nicht. Dann muss ich mich nicht weiter überschlagen. Keinen Handschlag mehr. Plötzlich _‚pling‘ – eine E-mail von Raffaela. „Wir kommen alle in 10 Minuten.“ Super! Bluse überziehen, zum Müll runter. Staubsauger wegräumen….Klingeling. Raffaela mit E. und den beiden Jungs stehen vor der Tür. Gedränge in der Küche. Fünf Personen und nur vier Stühle. Giovanni holt den Schuhanziehhocker vom Flur. Dann kurzer Blick auf den Balkon. „Ja, schön“  Mann, ich hab dafür schwer gearbeitet! Nach einem Viertelstündchen geht der Besuch.

Lieber E., wenn ich gewusst hätte, dass Du doch kommst, wäre es viel ordentlicher gewesen.