Das andere Weihnachten erbot ich mich, den Abend mitzugestalten. Ich wollte „Die Christnacht der Hallig“ vorlesen. Sehr geeignet für den Anlass, „Drei Schritte vor ihm ein anderes Licht, das sieht er nicht, das achtet er nicht“ Peinlich war, dass ich kaum vorlesen konnte, so sehr war ich den Tränen nah. Dann wurde gesungen und ein Mädchen parodierte ihre Erzieherin aus einem anderen Heim, mit einem rollenden R, und wir bekamen uns kaum ein vor Lachen. – Sehr gut gelöst war die Bescherung. Vorher gab es eine Wunschliste mit ca. zehn Sachen gleicher Preisklasse und wir konnten was aussuchen. Jeder bekam außerdem einheitlich was Praktischen, Handtücher z. B., und alle den gleichen bunten Teller, wir fingen sofort an zu tauschen. Das hat mir gefallen, die Gerechtigkeit. Natürlich bekamen einige Mädchen tolle Geschenke von ihren Freunden oder Angehörigen, Sachen zum neidisch werden, aber vom Heim bekam keiner mehr als die anderen. „Bedingungslose Grundgeschenke“.