Nachbarn könne eine Belästigung sein, wenn sie stinken, lärmen, Dreck machen. Aber ganz ohne? – Gestern waren meine Seitenflügelnachbarn zu Besuch. Alle! Ich hätte sie gern öfter hier. Vor längerer Zeit hab ich mal für meine direkte Nachbarin gekocht. Das war auch schön , auch wenn ich dafür stundenlang in der Küche stand. Und wenn man ‚Nachbarschaft‘ etwas weiter auslegt, habe ich sehr nette Nachbarn im Nebenhaus. Vor kurzem gab es den Tag der Nachbarschaft. Gerade an dem Tag war es hier sehr unangenehm. Da wünsche ich mir dann weit und breit keine Nachbarn. – Heidrun hätte ich gern näher dran. Auch I Punkt, wenn ich ein mathematisches Problem habe oder mit ihr Fondue essen möchte. Die Nachbarschaft zu Sabine war angenehm, schade, dass sie weggezogen ist. – Vor kurzem las ich ein Wohnungsangebot mit dem Hinweis ‚nette Mieterschaft‘. Na, wer weiß, wie die Wohnung aussieht, wenn man damit werben muss. Das erinnert mich an eine Wohnung mit ‚schönen Altbauelementen‘ mit einem
Foto von einer Türklinke, wahrscheinlich weil es sonst nichts Schönes gab. Da fällt mir mein letzter Kellerbesuch ein: Vor den Fenstern, die jetzt topmodern sind, liegt saftig grüner Rollrasen. Die Mülltonnen sind weg. „Schöne Souterrainwohnung mit Blick ins Grüne“. Es ist nicht zu fassen! Eine hübsche junge Mieterin aus dem Haus zieht aus, weil die Miete enorm gestiegen ist. Viel Glück im neuen Heim, Sie hätte ich auch gern als Nachbarin gehabt.