…und der schnodderige Berliner ergänzt ‚und Blei in den Gliedern‘. Zum Spruch ‚Bescheidenheit ist eine Zier‘ meint er in der ihm eigenen Grammatik ‚doch weiter kommt man ohne ihr‘.

Die richtigen Sprüche wurden auf Stoff gestickt. Sie zeigten Handarbeitskönnen und ermahnten zu hausfraulichen Tugenden. Heute gibt es lustig gemeinte Aufkleber und Schilder für die Küche – genauso daneben wie damals die nachgebauten Setzkästen. Echt oder gar nicht!

Die Ausstellung ‚Gestickte Träume‘ habe ich leider verpasst. Als ich hinkam war schon alles abgebaut. Ich habe diese Stickereien gesammelt und könnte selbst eine kleine Ausstellung bestücken. Ich besitze sechs oder sieben Übertücher für meine zwei Handtuch- und Besenhalter. Da steht dann ‚Willst du eigen sein, halt die Besen rein‘ – mach ich. Heidrun hat mir von der alten Dame ‚Arbeit spart, wer Ordnung wahrt‘ mitgebracht. Sehr abgenutzt und kaum noch zu lesen. Da muss ich mich dann nicht so sehr dran halten. Und gestern hat sie was mitgebracht, was ich noch nie gesehen habe. So was wie eine Tischdecke. Darauf gestickt ‚Eisschrank‘. Ein Junge trägt einen Eisbrocken. Der Eisschrank meiner Eltern wurde von oben geöffnet. Da ist so ein Tuch Quatsch. Aber im Museum Domäne Dahlem steht einer mit Vordertür. Den könnte man mit so einem Tuch abdecken. Ich hatte die Idee, für den Klodeckel ein Deckchen mit ‚Klo‘ zu sticken. Aber mein Humor könnte missverstanden werden – ‚die is irre‘. Im  Ernst: Es steht doch auf keiner Tischdecke ‚Tisch‘. Vielleicht schleppt Heidrun auch so was mal an.