Ich räume auf. Schmeiße auch einiges weg. Da sind die Briefe von U. Ich finde sie sprachlich brillant und inhaltlich sehr schmeichelhaft. Die kann ich doch nicht wegwerfen. – Vor kurzem erzählte mir eine gemeinsame Bekannte, dass U. an Demenz erkrankt sei. Er wird sich sicher nicht mehr an mich erinnern, er erinnert sich ja kaum an sich selbst. – So wunderschöne Briefe wie von U. habe ich nie wiederbekommen.
Und nun die Briefe meiner Kinder. Sprachlich nicht perfekt, aber an Liebe übertreffen sie die von U. Einige Kinder habe mich geduzt und das war nicht respektlos sondern Vertrautheit. – Nun wird wohl jeder Lehrer heiß geliebt, egal ob ein Genie oder eine Lusche. Ich habe von Kollegen grauenhaft schlechten Unterricht gesehen, von anderen mehr gelernt als an der PH. Besonders von einer Musiklehrerin konnte ich viel profitieren, eine Sportlehrerin zeigte mir die richtige Hilfestellung. Mit einigen Kollegen und Müttern der Kinder war ich befreundet . Auch deren Briefe kann ich nicht wegwerfen. Alles wieder zurück ins Regal, die Briefe von U., die von Ulla und Helga. Noch kann ich mich nicht trennen, vielleicht in ein paar Monaten.